Ist Yoga zum abnehmen besser als ein Cardio Training?

yoga zum abnehmen

Ist Yoga zum abnehmen genauso effizient wie ein Cardio Training? Wenn wir von Cardio- oder auch Ausdauer Training sprechen, denken die meisten spontan ans Laufen, Radfahren, Schwimmen, etc… Gerade das Laufen wird oft als ultimativer Sport zur Fettverbrennung angesehen. Es zermürbt, man verbrennt Kalorien, man fühlt sich danach erschöpft und ausgelaugt. Ein wirksames Training muss also schweisstreibend und zermürbend sein?

Wie spielt nun Yoga hier mit rein? Kann man genauso viel Kalorien verbrennen ohne körperlich an die Grenze gehen zu müssen? Kann ich mit Yoga meine Fettverbrennung genauso gut anregen wie bei einem herkömmlichen Ausdauertraining?

Was bedeutet Cardio Training?

Das Ausdauertraining hat das Ziel dass man ordentlich ins Schwitzen kommt, wobei sich die Herzfrequenz für einen längeren Zeitraum erhöht. Es ist eine gute Möglichkeit um das das Herz-, Kreislaufsystem zu trainieren und die Fettverbrennung anzuregen. Wir verbrennen hier eine Menge Kalorien. Ein regelmässig durchgeführtes Ausdauertraining ist grundsätzlich gut für unsere Fitness und steigert unsere Fettverbrennung.

Yoga als Alternative zum Ausdauer Training?

 

yoga Fett verbrennen

Wer sich noch nie intensiver mit Yoga beschäftigt hat kann sich evtl. nicht vorstellen dass es die gleichen positive Effekte wie ein Cardio Training aufweist.

Denn gerade das Hatha Yoga, welches in den meisten Kursen und Apps vertreten ist, hat laut einer veröffentlichten Studie im European Journal of Preventive Cardiology die gleichen positiven Auswirkungen auf den Körper wie ein herkömmliches Cardio Training (Laufen, Radfahren, Crosstrainer, etc…).

Das Ergebnis der Studie zeigt u. a., dass regelmässiges Yogatraining das Körperfett reduziert, den Blutdruck senkt, den Cholesterinspiegel normalisiert und Risiko für Herzkrankheiten senkt.

Yoga Training vs. herkömmliches Cardio Training

yoga vs cardio

Wenn wir das Yogatraining mit einem typischen Cardio Training vergleichen sehen wir, dass Yoga sogar mit einigen Vorteilen aufwarten kann die wir bei anderen Ausdauer Trainings nicht finden können.

Ein praktizierender Yogi wie ich es selbst bin kann das nur bestätigen. Ein regelmässiges Yogatraining ist für den Körper eine wahre Wohltat. Er wird geformt und gestrafft, wobei er gleichzeitig Fett und Stress abbaut. Dabei werden auch alle Muskeln gestärkt. Zudem wird man beweglicher, ohne dabei die Gelenke zu strapazieren.

  • Yoga senkt den Cortisolspiegel – Cardio erhöht ihn

Cortisol ist ein körpereigenes Hormon welches in der Nebennierenrinde gebildet wird. Es wird auch als Stresshormon bezeichnet, welches der Körper in länger anhaltenden Stresssituationen ausschüttet. Ist dieses Stresshormon im Körper permanent erhöht kann dies u.a. dazu führen dass wir Fett im Körper speichern und mehr Kilos auf der Waage angezeigt werden.

Gerade in unserer hektischen und schnelllebigen Gesellschaft leiden viele unter uns unter einem ständig erhöhten Stresslevel. Dieser kann zu einem erhöhten Cortisolspiegel führen, was wiederum ein Auslöser dafür sein kann dass wir es nicht schaffen abzunehmen.

cardio und cortisol

Gleichzeitig sorgt Cortisol aber auch dafür, dass entzündungshemmende Stoffe in den Körper gelangen um z.B. Muskelkater bei zu vielem Training zu mindern. Zudem unterstützt es den Fettstoffwechsel und sorgt für eine Aufspaltung unserer Proteine.

Auch eine erhöhte körperliche Anstrengung sorgt für eine vermehrte Produktion des Stresshormons. Dnn der Körper wird hier in eine physische Stresssituation versetzt und erhöht somit automatisch das Cortisolniveau im Körper.

  • Stresshormon Cortisol als Feind der Muskeln?

Cortisol wird in Sportlerkreisen oftmals als „Feind“ des Muskelaufbaus bezeichnet. Denn es zerstört in der Tat die Muskelmasse, da es dem Muskelwachstum entgegen wirkt. Das hat u.a. damit zu tun dass es Protein mindert und die Aufnahme von Aminosäuren in die Muskeln vermindert.

Wer seine Ausdauer trainieren und gleichzeitig abnehmen möchte, sollte also auf seinen Cortisolspiegel achten. Ist dieser schon durch den Alltagsstress erhöht, kann ein zusätzliches Cardiotraining hier sogar contra produktiv sein.

Und genau hier kann Yoga eine tolle Alternative darstellen. Denn im Gegensatz zum herkömmlichen Cardio hat eine regelmässige Durchführung von Yoga die Eigenschaft dass der Cortisolspiegel gesenkt wird. Dies vor allem auch im Ruhezustand. Dies ist sicherlich für all diejenigen sehr interessant, ist die sich mit einem stressigen Alltag herumschlagen müssen.

Wer im Alltag viel Stress absorbieren muss und mit einem anstrengenden Ausdauertraining den erhöhten Cortisolwert noch mehr in die Höhe treibt, hat am Ende eventuell nicht den gewünschten Erfolg.

Yoga wird vom Körper allerdings nicht als Stress empfunden, auch wenn sich die Herzfrequenz erhöht und die Fettverbrennung auf Hochtouren läuft. Denn zwischen kurzen anstrengenden Übungen sind immer wieder entspannende Positionen im Yoga zu finden.

Der Cortisolspiegel wird mit Yoga nicht strapaziert, trotzdem verbrennt man aber eine Menge Kalorien UND baut Muskeln bzw. Kraft auf. Zudem hat man noch den weiteren positiven Effekt in Form eines niedrigeren Stresshormon Levels im Alltag.

  • Yoga macht Muskeln flexibler – Cardio kann Muskeln verhärten

yoga stretching

Auch dies ist eine Tatsache, durch regelmässiges Yoga wird der ganze Körper geschmeidiger und die Muskeln flexibler. Wer selbst regelmässig ein Lauftraining absolviert weiss, dass am Ende des Trainings die Beinmuskeln meistens alles andere als flexibel sind. Das kommt von den sich ständig wiederholenden Kontraktionen während dem Joggen.

Yoga hingegen hilft den Muskeln flexibel zu bleiben und führt – im Gegensatz zu einigen herkömmlichen Cardio Aktivitäten – nicht zu einem Flexibilitätsverlust.

Ein Yogatraining verhilft zu mehr Flexibilität im ganzen Körper.

  • Yoga verbraucht genauso viele Kalorien wie Cardio

Je ausgelaugter und müder wir uns nach einer sportlichen Tätigkeit fühlen, je mehr haben wir das Gefühl viele Kalorien verbrannt zu haben. Doch Kalorien lassen sich genauso gut ohne völlige Verausgabung verbrennen wie Yoga zeigt.

Ob man 45 Minuten konzentriert Yogaübungen durchführt oder zum Laufen aufbricht, der Kalorienverbrauch ist ungefähr gleich hoch.

  • Yoga kann Heisshunger Attacken besser kontrollieren

heisshunger

Wer kennt das nicht; endlich hat man das anstrengende Cardio Training hinter sich und plötzlich ist er da. Die Sprache ist hier vom Heisshunger. Durch das anstrengende Ausdauertraining ist der Blutzuckerspiegel gesunken. Die natürliche Reaktion des Körpers ist eine Heisshungerattacke. Die Lust auf Kohlehydrate in Form eines leckeren Sandwich, süsser Pfannkuchen, Käsenudeln, etc…

Doch wer ein paar Kilos verlieren möchte sollte genau diese Heisshunger Attacken vermeiden.

Yogis sind in den meisten Fällen gut in der Lage ihre Gelüste besser zu kontrollieren. Das hat wahrscheinlich mit einer erhöhten Fähigkeit auf seinen Körper zu hören und zu achten zu tun. Zudem steigert und trainiert Yoga die Kontrollfähigkeit über den eigenen Körper, der meditative Aspekt von Yoga kommt hier noch dazu.

Auch nach einer Yogasession kann der Heisshunger auftreten, doch sind sie weniger ausgeprägt und treten weniger oft auf. Dies kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Zudem kann man diese als Yogi besser kontrollieren. Das hängt vielleicht damit zusammen dass man es gewohnt ist seinen Körper während dem Yoga zu kontrollieren. Diese Kontrolle kann man auch nach dem Training in seinem Alltag weiter führen.

Yogaübungen stärken nicht nur den Körper sondern auch den Willen und die Entschlossenheit.

  • Yoga schont die Gelenke – Cardio nicht immer

Je nachdem für welches Cardio Training man sich entscheidet werden die Gelenke ziemlich in Anspruch genommen. Gerade Crossfit oder auch Laufen machen den Gelenken langfristig oftmals zu schaffen.

Gerade Läufer haben oftmals grosse Probleme mit den Knie- oder Fussgelenken, da der Aufprall auf den Boden nicht ausreichend abgefedert werden kann.

Beim Yoga werden die Gelenke gestärkt und können teilweise sogar repariert werden. Alle Yogapositionen sind so konzipiert dass sie keinen gewaltigen Druck auf die Gelenke. Yoga ist sicherlich nicht das einzige gelenkschonende Training, doch sicherlich das meist praktizierte.

Fazit

Yoga ist nicht besser als ein Cardio Training, doch es ist anders. Es überzeugt zudem durch die gleichen positiven Effekte auf den Körper. Yoga regt die Fettverbrennung gleichermassen an wie ein Ausdauertraining, trainiert das Herz-, Kreislaufsystem, mindert Stress und stärkt den Körper.

Ein Cardiotraining sorgt – wie der Name schon sagt – für eine längere Ausdauer , doch kann es sich u.U. auch contra produktiv auf die Muskelbildung auswirken.

Yoga hingegen stärkt alle Muskeln im Körper, wobei gleichzeitig für eine besser Ausdauer sorgt. Interessant ist hierbei – wie oben schon erwähnt – dass sich der Cortisolspiegel beim Yoga nicht erhöht. Ein regelmässiges Yogatraining senkt diesen sogar da der Körper keinem Stress ausgesetzt ist.

Wer also ans Abnehmen denkt, kann dies genauso gut mit Yoga als auch mit einem herkömmlichen Cardio Training tun. Denn Yoga ist nicht nur Atmen, Stretching und relaxen. Es ist viel mehr als das…